Haarspalterei im Kirmeszelt
Hamburger Dragqueen zu Gast in Groß Schneen

Kirmesmontag in Groß Schneen. Das zweite Wochenende im September steht in Groß Schneen traditionell im Zeichen von Use Kermesse. Jedes Jahr erwartet die Besucher*innen zum gemeinsamen Frühstück am Montagmorgen ein ganz besonderes Programm. Die hausgemachte Bühnenshow wird vom Vorstand der Kirmesgemeinschaft jedes Jahr selbst geschrieben und vorgetragen. In diesem Jahr amüsierten sich knapp 500 Besucher*innen über die Satireshow in der „Haarspalterei“, einem fiktiven Groß Schneer Friseursalon.

Im Salon ging es hoch her. Die Meisterfrisörin, gespielt von Alexandra Bachmann, schmiss den Laden nahezu allein und hatte dazu noch alle Hände voll zu tun sich gegen Mansplaining (Klugscheißerei) ihrer Kunden zu wehren. Aussicht auf Entspannung nicht in Sicht: ihre langjährige Kollegin -derzeit in Elternzeit- hat schlechte Aussichten auf einen der raren Krippenplätze in der Gemeinde Friedland. So mussten die Kunden (gespielt von Christopher Lange und Tobias Böning) sich gedulden und tauschten während der Wartezeit ihre doch sehr unterschiedlichen Meinungen zur Kirmes in Groß Schneen.

Besonderes Highlight und Stargast am Montagmorgen war Dragqueen (gespielt von Jorrik van Cruchten) Francis Jackson, von Freunden Franjo genannt, der dem Fachkräftemangel im Salon Abhilfe schaffen sollte. Frisch aus Hamburg eingetroffen, erhofft sich Franjo auf dem Land Schutz: denn wenn die Polkappen erstmal schmelzen, ist er an der Küste nicht mehr sicher.
Die Figur machte ebenfalls sinnbildlich auf Toleranz und eine diverse Gesellschaft aufmerksam. In einem amüsanten Dialog musste sich Franjo unterschiedlichsten Vorurteilen stellen, meisterte dies aber schlagfertig und mit Bravour.

Ebenfalls eingebettet in das Kirmesprogramm war die Verleihung des Küttche-Preises zum „Groß Schneer des Jahres“. Zum zweiten Mal in Folge wurde dieser Preis einer Frau übergeben. Preisträgerin ist Silke Grewe-Pyttlich die sich den Orden mit besonderem Einsatz rund um das 1000-jährige Jubiläum des Ortes verdient gemacht hat. Eine auf sie zugeschnittene Laudatio leitete die Preisübergabe ein in der sie als nächste Kundin auf die Bühne gerufen wurde. Die Vorsitzende der Kirmesgemeinschaft Friederike Hübener überreichte den Preis höchstpersönlich.

Abschluss des Programms war traditionell der Tanz aller zehn Vorstandsmitglieder. Dieses Jahr mit einem Augenzwinkern zu dem frivolen und nicht ganz unumstrittenen Lied „Zehn nackte Frisösen“

Musikalisch begleitet wurde der Montagmorgen von den Iberg Musikanten die in Groß Schneen mittlerweile zum Inventar zählen.